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DIE ANDEREN UND DU

Da stand ich nun, im Regen.
Das Feuerzeug ging nicht an und so konnte ich meine Zigarre nicht rauchen.
Erst habe ich mich innerlich geärgert, aber dann…

Dann dachte ich über das Leben nach:
Weißt du, das Leben ist, wie es ist.
Keiner weiß, wie lange es dauert und was als nächstes passiert.
Und wenn man es so betrachtet, dann spielt nichts eine Rolle, außer dein eigenes Glück.
Das Leben hängt mit dem Tod zusammen. Auch Dein Leben kann jeden Moment zu Ende sein. Sei es durch einen anderen, oder durch dich, oder einfach, weil du gerade dran bist.
Also führe Dich hier nicht auf, als hättest du das Leben im Griff.

Frage nicht ständig nach einem Grund oder suche einen Schuldigen.
Lebewesen sterben, Dinge werden zerstört, Kinder verhungern, Straßenhunde werden geschlachtet…
Aber die Situation ändert sich nicht, wenn du mit dem Finger auf Andere zeigst.
Ein Stück der Welt ändert sich, wenn du dich änderst. Du wirst es niemals schaffen die komplette Welt zu verändern, aber du kannst einen kleinen Beitrag dazu leisten.

Wir werden jeden Tag mit allen möglichen Schreckensbotschaften konfrontiert. Durch die heutige Technik können wir sehen, wie es armen Menschen in China, oder Afrika geht. Wir können sehen, wie Schweine geschlachtet werden und Wale gefangen.
So weit entwickelt und trotzdem ist es der Menschheit nicht gelungen, dieses Leid zu beseitigen.

Und nur weil du dich über große Konzerne ärgerst, die natürlich ihren Beitrag dazu leisten, veränderst du nichts. Ja, es wird die Umwelt vergiftet, ja es werden schlechte Löhne gezahlt und ja vielen Menschen und Tieren geht es verdammt schlecht.
Aber schiebe die Schuld nicht auf andere, schiebe die Schuld auch nicht auf dich. Es ist einfach das Leben.

Nein, du sollst jetzt nicht alles super finden, was in dieser Welt passiert. Nein du sollst auch nicht mit allem einverstanden sein. Aber meckern allein reicht nicht.
Und überhaupt: Wer garantiert unserer Welt, dass du alles anders machen würdest?

Richtige Entscheidungen zu treffen ist oft gar nicht so leicht. Würdest du wirklich ( und ich meine diese Frage absolut ernst) würdest du auf 20 Millionen verzichten, um ein paar Bäume zu retten, aber gleichzeitig 80 Waldarbeitern eine Arbeit nehmen?
Würdest du auf 20 Millionen verzichten und den Baumwoll-Betrieb schließen, aber mit diesem Schritt gleichzeitig 200 schlecht bezahlte Arbeiter entlassen?

Wie viele Menschen haben schon versucht in der Politik etwas zu verändern? Aber am Ende hat sich jeder angepasst. Ich erinnere mich noch an den Weg von Joschka Fischer (ehem. Politiker – Die Grünen). Am Anfang: Jung, dynamisch, fit und ein Herz für den Umweltschutz.
Zum Schluss ein dicker, schlecht gelaunter Kerl, der genauso gut Werbung für Fleischwurst hätte machen können.

Und du denkst, du schaffst es anders zu machen?
Dann mecker doch nicht über die, die diese Arbeit erledigen, sondern kämpfe dich hoch, bis du an ihrer Stelle stehst. Und dann zeige der Welt, wie du alles richtig machst.

Es wird so oft gesagt: Das sollte anders sein, dies sollte anders gemacht werden…
Ich gebe dir in den meisten Fällen Recht. Aber solange wir nicht in einer Position sitzen, in der wir etwas verändern können, so lange müssen wir uns auf die Menschen verlassen, die in diesen Positionen sind.
Und wer weiß, welchen Scheiß ich anstellen würde, wenn ich 10 Milliarden erben würde…
Keiner weiß, wie man sich in so einer Position fühlt, alle sehen nur den äußeren Schein.
Keiner sieht den Druck, der meistens schon als Kind auf dir lastet. Alle sehen deine schicken Kleider und wie still du neben Mama und Papa stehen kannst. Keiner sieht deinen Wunsch, in diesem Moment im Sandkasten spielen zu können.

Ich weiß, diesen Text zu lesen, ist sehr anstrengend und ich bin selbst erstaunt, wie lange er geworden ist. Aber ich hoffe, die Botschaft ist klar angekommen.
Bitte veränder die Welt so gut du es kannst, aber schimpfe nicht auf die Menschen, die es nicht so können, wie es dein Wunsch ist. Du lebst nicht ihr Leben, du lebst deins.

Sei Du selbst die Veränderung, nach der Du dich sehnst.


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